
News-Flash Asien vom 29.09.2025
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Stürme, Klima & Naturkatastrophen
Ein zentrales Thema waren in dieser Woche erneut extreme Wetterereignisse:
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In Südostasien traf Supertaifun Ragasa (auch „Nando“) viele Regionen hart: Die Philippinen, Taiwan, Südchina, Hongkong und Macau erlitten schwere Schäden durch Wind, Überschwemmungen und Evakuierungen. In China wurden über 2 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht, Schulen und Infrastruktur weitgehend lahmgelegt.
In Hongkong etwa wurden Uferpromenaden überflutet, Kräne schwankten dramatisch, und Teile der Stadt standen unter Wasser.
Nachdem Ragasa dorthin gezogen war, schwächte sich der Sturm beim. Überqueren des Südchinesischen Meeres ab, doch sein Restpotenzial bedrohte weiterhin Vietnam.Insgesamt wurden mindestens 28 Todesopfer gemeldet, davon 14 in Taiwan, weitere in den Philippinen; zudem gelten mehrere Menschen noch als vermisst. -
Heute früh schlug ein weiterer Tropensturm zu: Taifun Bualoi traf Vietnam mit Windgeschwindigkeiten um 133 km/h und massiven Regenfällen. Mindestens 8 Tote wurden bestätigt, zahlreiche Menschen werden noch vermisst (vor allem auf Fischereifahrzeugen), und hunderte von Haushalten sind stromlos. Die Regierung in Hanoi ordnete die Evakuierung tausender Menschen an und schloss mehrere Flughäfen.
Diese wiederholten Extremereignisse verdeutlichen erneut die wachsende Verwundbarkeit vieler Regionen in Asien gegenüber klimatischen Schocks – und sie verdeutlichen den dringenden Bedarf an besserer Anpassung, Frühwarnsystemen und Infrastrukturresilienz.
Geopolitik, Diplomatie & Sicherheit
Abseits der Wetterlage beschäftigten folgende Entwicklungen die Region:
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In Peking trafen sich Choe Son Hui, Außenministerin Nordkoreas, und Chinas Außenminister Wang Yi. Die Gespräche sollten die diplomatische Koordination zwischen beiden Staaten stärken, insbesondere in Hinblick auf Nordkoreas internationale Rolle und mögliche Unterstützung Chinas in Sicherheitsfragen.
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In Südkorea gibt es positive Signale aus der Wirtschaft: Der Exportsektor dürfte im September erneut stark anspringen, gestützt durch solide Nachfrage nach Technologieprodukten. Obgleich ein vorläufiges Abkommen mit den USA im Raum steht, bestehen weiterhin Unsicherheiten bezüglich dessen endgültiger Ausgestaltung.
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In Südostasien bahnt sich eine intensivere wirtschaftliche Verflechtung mit Europa an: Die EU strebt bis 2027 Handelsabkommen mit den Philippinen, Thailand und Malaysia an, um ASEAN stärker einzubinden.
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Politisch aufreibend war auch das Geschehen in Nepal: Im September protestierte insbesondere die junge Generation gegen Korruption, ein Verbot ausgewählter Social-Media-Plattformen und eine als ungerecht wahrgenommene Regierungsführung. Der damalige Premierminister K. P. Sharma Oli trat zurück, und es folgte die Ernennung von Sushila Karki als Interimspremierministerin.
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In Timor-Leste demonstrierten Studenten gegen den Kauf von Luxusautos für Abgeordnete im Wert von rund 4 Mio. USD und gegen lebenslange Pensionen für frühere Parlamentarier. Nach drei Tagen Einigung wurden die Pläne gestoppt.
Wirtschaft, Märkte & Kultur
Einige Entwicklungen aus dem Wirtschafts- und Kultursektor:
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Die Börsen in Asien zeigten sich heute überwiegend im Aufwärtsmodus, getragen von der Erholung an den US-Märkten. Besonders stark zeigten sich der Hang Seng, der Kospi und der Shanghai Composite. Die Marktteilnehmer beobachten dabei genau die anstehenden Konjunkturdaten, insbesondere aus China und Japan.
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In der Kulturwelt Asiens ging das 30. Busan International Film Festival in Südkorea zu Ende. Der Eröffnungsfilm war No Other Choice von Park Chan-wook, und den Hauptpreis gewann Gloaming in Luomu von Zhang Lü; Shu Qi wurde als beste Regisseurin geehrt.
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Im Sport stach besonders das Ende des Asia Cups heraus: Indien nahm den Titel mit einem dramatischen Sieg über Pakistan mit nach Hause. Bemerkenswert dabei: Die indischen Spieler verweigerten die Annahme der Trophäe vom Präsidenten des Asian Cricket Council, Mohsin Naqvi, was politische Spannungen zwischen Indien und Pakistan widerspiegelt.