
News-Flash Asien vom 20.10.2025
Share
Überblick
In der vergangenen Woche zeigten sich im asiatischen Raum mehrere Schwerpunkte — geopolitisch, wirtschaftlich und wetterbedingt. Besonders im Fokus: Der neue Fünf-Jahres-Plan in China, eine bevorstehende hochrangige Wirtschafts- und Außenpolitik-Konferenz in Südkorea, ein politischer Machtwechsel in Japan sowie ein Wetterereignis mit schwerwiegenden Folgen auf den Philippinen. Zugleich markieren Sicherheitsfragen entlang der Pakistan-Afghanistan Grenze sowie Sorgen über die chinesische Wirtschaftslage sowie die Ausbreitung einer Viruserkrankung in China wichtige Themen.
China: Wirtschaft und politische Weichenstellung
China steht verstärkt im Fokus. Zum einen wächst die Wirtschaft im 3. Quartal 2025 mit 4,8 % Jahr-zu-Jahr – das geringste Wachstum seit einem Jahr. Besonders belastend: Ein Rückgang der Investitionen im Immobilienbereich von fast 14 % sowie schwache Binnennachfrage.
Parallel dazu hat Präsident Xi Jinping bei einem Treffen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei die Beratungen über einen neuen Fünf-Jahres-Plan (2026-2030) eröffnet, mit Schwerpunkt auf „hochwertigem Wachstum“, technologischer Innovation, nationaler Sicherheit und gerechter Verteilung. Zudem wurden neun ranghohe Militärs ausgeschlossen, was auf innenpolitische Säuberungen und Umstrukturierung hindeutet.
Diese Doppelbewegung — wirtschaftlich rückläufig und doch politisch neu ordnend — zeigt, dass China sich nicht nur mit externen Herausforderungen (z. B. Druck durch die USA) konfrontiert sieht, sondern auch intern gesteuert handelt.
Japan: Politischer Wechsel
In Japan zeichnet sich ein historischer Wandel ab: Sanae Takaichi, bisher führende Vertreterin der regierenden Partei Liberal Democratic Party (LDP), ist auf dem besten Weg, die erste weibliche Premierministerin Japan zu werden. Sie steht für eine konservative Politik („ultrakonservativ“) – etwa in Fragen der Kaisernachfolge oder der Gleichstellung von Ehepartnern.
Ihre Wahl reflektiert zugleich innere Spannungen der LDP (z. B. Austritt der Partnerpartei Komeito), und sie übernimmt eine Rolle in Zeiten, in denen Japan mit Inflation, dem demografischen Wandel und schwierigen diplomatischen Beziehungen (zu China, Südkorea) ringt.
Für Japan könnte das bedeuten: ein Kurswechsel in Bereichen Sicherheit, Außenpolitik und möglicherweise eine stärkere Betonung nationaler Eigeninteressen.
Südkorea & APEC-Vorbereitung
In Südkorea laufen intensive Vorbereitungen für das bevorstehende APEC 2025 Summit (Asia-Pacific Economic Cooperation), das Ende Oktober/Anfang November in Gyeongju stattfinden wird. Die Sicherheitsvorkehrungen sind massgeblich: rund 18.500 Einsatzkräfte, Anti-Drohnen-Technologien, gepanzerte Fahrzeuge, Hubschrauber- und Küstenwacheinsätze.
Warum diese große Aufmachung? Weil Spitzenvertreter aus circa 21 APEC-Staaten teilnehmen — darunter auch Präsident Donald Trump und Präsident Xi Jinping – angesichts verschärfter Handelsspannungen zwischen den USA und China. Es geht also nicht nur um Wirtschaft, sondern auch um Sicherheit, Diplomatie und Symbolik.
Wetterereignis: Tropensturm auf den Philippinen
Philippinen wurden von Tropischer Sturm Fengshen getroffen, der über das Wochenende mehrere Menschenleben forderte – mindestens acht Tote – und rund 27.000 Menschen mussten evakuiert werden, vor allem in der Provinz Albay. Ein mit starkem Regen und einer Sturmflut von bis zu zwei Metern kombinierter Sturm hat zahlreiche Schäden verursacht.
Das Ereignis ist Teil einer Serie extremer Naturereignisse in der Region, die durch den Monsun und mögliche Klimafolgewirkungen verstärkt werden.
Sicherheitslage: Pakistan & Afghanistan
An der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan wurde in Doha ein Waffenstillstand vereinbart.Die Verhandlungen wurden durch Katar und die Türkei vermittelt und kommen nach einer Phase heftiger Grenzgefechte, pakistanischer Luftangriffe auf Kandahar und Kabul sowie zahlreichen zivilen Opfern zustande. Der Waffenstillstand verpflichtet beide Seiten zur Einstellung feindlicher Aktionen und zur Nichtunterstützung gegnerischer Gruppen.
Damit öffnet sich eine neue Phase in der ohnehin sehr angespannten Sicherheitslage in Südasien, die auch regionale Rivalitäten (z. B. mit Indien) betrifft.
Weitere Meldungen
-
Im Gesundheitsbereich stiegen die Fälle von Chikungunya-Infektionen in China stark an — in der Provinz Guangdong von etwa 7.000 auf 16.000 Fälle binnen zwei Monaten.
-
Im Bereich Luftverkehr kündigte Air India 174 neue wöchentliche Flüge ab 26. Oktober 2025 an, um das Winterflugprogramm in Indien und nach Südostasien zu stärken.
-
Sportlich dominierte in Asien der Fußball: u. a. sicherte sich Jeonbuk Motors zum ersten Mal seit vier Jahren den Titel in der südkoreanischen K-League.
Wichtige Stichpunkte
-
China: Wachstum Q3/2025 bei 4,8 % – das schwächste Jahr/zu/Jahr in einem Jahr.
-
China: Vorbereitung des 15. Fünf-Jahres-Plans (2026-2030) mit Fokus auf Innovation + Sicherheit.
-
Japan: Sanae Takaichi steht kurz vor Ernennung zur Premierministerin – konservativer Kurs erwartet.
-
Südkorea/ APEC: Massive Sicherheitsaufstockung für APEC-Gipfel mit USA-China Teilnahme.
-
Philippinen: Tropischer Sturm Fengshen – mindestens acht Tote, 27.000 Evakuierte.
-
Pakistan & Afghanistan: Waffenstillstand vereinbart – wichtig für regionale Stabilität.
-
Gesundheit: Chikungunya-Ausbruch in China – starke Fallzahlen in Guangdong.
-
Verkehr: Air India baut Winterflugplan mit 174 zusätzlichen Flügen aus.